In und um Boitzenburg stehen zahllose Alteichen, die größte Anzahl findet man im ehemaligen Tiergarten, leider sind viele von ihnen nicht mehr in gutem Zustand, oft abgängig oder bereits abgestorben. Ihr Habitus zeigt, dass sie vor zwei oder dreihundert Jahren in einem relativ geschlossenen Bestand aufgewachsen sein müssen. Die meisten besitzen einen fast astfreien, durchgehenden Stamm und schnmale Kronen. Wie auch diese, etwas stärkere Eiche südlich Stroms im Wald. Ihr Stamm weist größere rindenlose Stelle auf an denen alte Fraßgänge des Heldbocks zu sehen sind, allerdings fanden wir keinen frischen Mulm als Nachweis für eine aktive Population. Gut möglich, dass die Eiche zwischenzeitlich, vor vielen Jahrzehnten, wahrscheinlich in der Zeit vor dem zweiten Weltkrieg, als der Tiergarten als Wiesentgehege genutzt wurde, frei gestellt wurde und damit attraktiv für den Heldbock, der im Winter Wärme durch Sonneneinstrahlung benötigt. Dadurch dass der Park nach dem Krieg verwilderte, die Stämme wieder nach und nach verschattet wurden und die Eiche ihre Vitalität behaupten konnte, kann ene solche Population auch weder erlöschen.
Wenige Meter westlich steht unterhalb des Wanderweges, am Hang zum Strom die älteste Eiche.
Ort: Boitzenburg. Landkreis: Uckermark. Standort: Im Tiergarten Boitzenburg, 135 m östlich der "ältesten Eiche", südlich des Wanderwegs im Bestand. Zugang: Die Eiche ist im Wald frei zugänglich.
Besucht in den Jahren: 2002, 2004, 2009, 2013, 2017, 2020, 2021, 2023.
Umfang im Jahr 2023: 538 cm, in 130 cm Höhe, Photo hier ebenfalls aus dem Jahr 2023.
Quellen: "Wege zu alten Bäumen" von Fröhlich führte uns im Jahr 2002 das erste Mal hierher (FRÖHLICH, H.J. (1994): Wege zu alten Bäumen, Band 9 Mecklenburg-Vorpommern, WDV Wirtschaftsdienst, Frankfurt a. M.), der Rest war Staunen und viele, viele Jahre mit immer wieder neuen Entdeckungen, selbst noch im Jahr 2023.